Bauhaus.Atelier
Als Atelier für den Tiermaler und damaligen Direktor der Weimarer Kunsthochschule, Professor Albert Brendel, erbaut, galt das Gebäude schon im Jahr seiner Errichtung 1886 als kleine Sensation. Im Hof der großherzoglichen Kunsthochschule gelegen, wurde es von der Klasse von Tierzeichnern und -malern genutzt, die von Eisenfachwerk getragene Glaskuppel schaffte für das Zeichnen ideale Bedingungen. Das sensationelle Glaswalmdach musste allerdings 1904 zu einigen Teilen geschlossen werden, da das kleine Atelier in den Prellerhof umgesetzt wurde.
Mit der Gründung des Bauhauses spielte das Glashaus für alle Werksklassen eine zentrale Rolle. Mit einem Küchenanbau versehen, sollte es in den Jahren 1919 bis 1925 den Bauhäuslern vor allem als Speisenanstalt dienen, als Bauhaus-Mensa.
Durch den Weggang des Bauhauses aus Weimar hatte auch die kleine Mensa ausgedient. Die nachfolgenden Institutionen nutzten das Haus bis in die 1990er Jahre hinein lediglich als Abstellraum und hofften auf eine Sanierungsmöglichkeit.
1999 wurde die Bauhaus-Mensa in das Denkmalbuch des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege aufgenommen. In diesen Jahren diente das Haus vor allem als Atelier und Abstellraum für Plastiken. Zeitgleich begann die Universität über eine neue Nutzung des kleinen, aber traditionsreichen Gebäudes nachzudenken.
Im sanierten Brendelschen Atelier hat das Besucher- und Informationszentrum der Bauhaus-Universität Weimar, das Bauhaus.Atelier | Info Shop Café im Jahr 2010 seinen Betrieb aufgenommen und wird ihn nach nunmehr zehn Jahren im Dezember 2020 schließen. Die Bauhaus-Universität Weimar hatte mit dem Bauhaus.Atelier eine zentrale, repräsentative Anlaufstelle für Besucher sowie einen kommunikativen Ort für Hochschulangehörige, Mitarbeitende und Studierende geschaffen. Das Bauhaus.Atelier bot einen Ort, an dem der offene, kreative und transdisziplinär geprägte Geist der Universität professionell und serviceorientiert umgesetzt von jedem Besucher erlebt werden konnte.